Das kreisweite Tourismuskonzept soll weiter umgesetzt werden – darunter auch die Maßnahme „Qualitätsoffensive Wandern“. Ziel ist es, das über Jahre gewachsene Wanderwegenetz im Ennepe-Ruhr-Kreis zu modernisieren und touristisch aufzuwerten. Wie gestaltet sich das?
Eine erste Analyse durch die ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH untersuchte u.a. Wegekilometerzahl und -beschaffenheit, Erreichbarkeit, Nutzungsfrequenz und Hotspots. Die Ergebnisse der Analyse liegen final Ende Juli vor. Erste Einblicke lieferten schon vielversprechende Erkenntnisse. Dennoch fällt auf, die Betrachtung der Situation und Wanderwege vor Ort – demnach der praktische Blick in der Region und losgelöst von Computern und Desktoprecherche – fehlt, um die bisherigen Daten und Annahmen zu stärken.
Da kommt eine Kooperation mit der IU Internationale Hochschule Düsseldorf gerade recht. Im Rahmen der zweitägigen Exkursion ihres 7. Semesters (Bachelor Tourismusmanagement B.A.) reisten sieben Studierende gemeinsam mit ihrem Dozenten Prof. Dr. Felix Wölfle am 20.07.2025 in #denschönstenKreisderWelt, um eigene Erhebungen vor Ort durchzuführen – für alle Studierende des Düsseldorfer Campus war es der erste Besuch in der Region.
Vom Wanderparkplatz Asternweg in Herdecke aus teilte sich die Gruppe in drei Teams auf und untersuchte die Frequenz und Nutzung am Ruhrhöhenweg, am Uferweg sowie am Parkplatz selbst. Gezählt und befragt wurden Spaziergänger*innen und Wandernde u.a. zu:
- genutztem Weg,
- Herkunft (einheimisch, Tagestourist*in, Urlauber*in, etc.),
- Verkehrsmittel & Anreisedauer,
- Alter,
- sowie der Frage, wie sie auf das Gebiet aufmerksam wurden.
Erste Ergebnisse:
Während die Studierenden am stark frequentierten Uferweg in Herdecke Mühe hatten, mit der Zählung und Befragung Schritt zu halten, war es auf dem höher gelegenen Ruhrhöhenweg sowie am Wanderparkplatz Asternweg vergleichsweise ruhig. Dort waren nur vereinzelt Personen unterwegs, darunter vor allem Einheimische (mit Hund) und wenige Mountainbikende. Lediglich eine Person gab an, gezielt auf dem Fernwanderweg „Ruhrhöhenweg“ unterwegs zu sein.
Am Uferweg wiederum zählten die Studierende ca. 100-120 Menschen pro Stunde – wobei der Anteil der Radfahrenden deutlich den der Wandernden übertraf (circa 100-120 zu 30-40). Das Wetter, das ab Mittag (circa 13 Uhr) etwas schlechter wurde, beeinflusste die Besucherzahlen merklich.
Die Erkenntnisse wurden am Folgetag, dem 21.07.2025, im Veranstaltungszentrum Wetter (Ruhr) intensiv diskutiert – dabei wurden auch erste kreative Lösungsvorschläge entwickelt. Von der vierstündigen Veranstaltung profitierten nicht nur wir als Tourismusförderung der EN-Agentur, der EN-Kreis sowie das Stadtmarketing für Wetter (Ruhr) e.V., sondern auch die Studierenden und Dozent Prof. Dr. Wölfle. Um den angehenden Touristiker*innen das breite Spektrum an Berufsfeldern im Tourismus nahezubringen, stellten Lukas Melzer von der ift Freizeit- und Tourismus GmbH, Ralf Thebrath vom EN-Kreis aus dem Bereich Projektmanagement Tourismus sowie Sarah Schölling vom Stadtmarketing für Wetter (Ruhr) e.V. jeweils sich und ihre Arbeitsbereiche vor – eine gewinnbringende Erfahrung für alle Beteiligten. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Referent*innen!
Das Fazit der Studierenden:
Die Region rund um den Harkortsee bietet große touristische Potenziale, die bislang ungenutzt bleiben. Bessere Wegweisung und gezielte Erlebnisangebote könnten die Attraktivität deutlich steigern. Aktuell arbeitet die Gruppe die Ergebnisse auf und entwickelt Projektideen. Am 28.07.2025 stellt sie uns diese im Rahmen einer Vorlesung vor – wir sind gespannt!
Und auch die Studierenden haben bereits angekündigt, in ihrer Freizeit noch einmal in den Ennepe-Ruhr-Kreis zurückzukehren – wir freuen uns schon jetzt auf ihren Wiederbesuch!